Stellen Sie sich vor, Sie kommen morgens zur Arbeit und können sich Ihren Arbeitsplatz täglich neu auswählen. Im Zuge von agilem Projektmanagement und Kostensenkungen werden immer mehr Büros zu einem flexiblen Workspace. Mitarbeitern steht es bei vielen Unternehmen bereits frei, wo sie am effektivsten arbeiten können oder wann sie arbeiten wollen. Der klassische Arbeitsplatz verschwindet dadurch. Bieten diese mobilen Büros nur Vorteile durch maximale Flexibilität oder können sich hier auch Schwierigkeiten ergeben?
Kosten Ersparnis durch mobile Büros
Eins vorweg: Die Arbeit muss erledigt werden- das WIE ist allerdings mittlerweile von Arbeitgebern längst nicht mehr so stringent vorgegeben, wie noch vor ein paar Jahren.
Grund für die Umverteilung der Büros sind die wachsenden Technologien beispielsweise mit Cloud Computing, Smartphone und Tablets. Aber auch die Globalisierung und der Wunsch nach einer verbesserten Work-Life-Balance sind Gründe dafür, dass Firmen seit einiger Zeit von festen Arbeitsplätzen weg gehen.
Mitarbeiter müssen daher nicht mehr zwangsläufig an ihrem Schreibtisch im Büro sitzen um zu arbeiten. Nicht zuletzt bietet diese Form der Flexibilität, die Möglichkeit nach 18 Uhr oder auch am Wochenende von zuhause zu arbeiten.
Das Prinzip „Desk Sharing“ funktioniert. Kollegen sprechen sich ab, an welchen Tagen sie im Büro sein werden, wann sie einen Schreibtisch benötigen und wann ein anderer Kollege den Arbeitsplatz nutzen kann.
Für Unternehmen bietet diese Entwicklung durch die Reduzierung von Büros sicher eine finanzielle Entlastung. Großraumbüros oder Meeting Räume stehen weiterhin, wenn auch in minimierter Form, zur Verfügung und können online für unterschiedlich lange Time-Slots reserviert werden.
Verbesserte Mitarbeiterzufriedenheit durch flexible Arbeitsplätze
Unternehmen brauchen die bestmöglichen Mitarbeiter, um ihr Business weiter zu skalieren. Wichtig ist daher auch, dass Mitarbeiter zufrieden sind und sich gerne für das Unternehmen engagieren möchten. Das hat in vielen Fällen nicht immer nur mit dem Gehalt zu tun. Einer Forsa Umfrage nach, wünschen sich knapp zwei Drittel aller Deutschen flexiblere Arbeitsbedingungen. Mobile Büros sind daher bei Firmen wie der Deutschen Bahn, diversen Banken, Siemens oder auch Adidas ein probates Mittel.
Auch in Sachen Produktivität und Personalbindung können die mobilen Büros bei Mitarbeitern punkten. Die Arbeit wird entlang klar definierter Zeiträume und Fristen erledigt- aber angepasst an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter.
Fluch oder Segen der Flexibilität
Natürlich hat auch ein mobiles Büro eine Kehrseite der Medaille. Während die einen Arbeitnehmer die Flexibilität durchaus befürworten, sind andere von den ständigen Veränderungen irritiert und genervt. Es gibt viele Mitarbeiter, die konzentrierter arbeiten, wenn sie einen festen Arbeitsplatz haben, an dem Bilder aus dem letzten Familienurlaub oder eine Topfpflanze jeden Tag wieder auf sie warten. Sie fühlen sich dort wie in einem zweiten Zuhause und wollen oder brauchen keine tägliche bzw. wöchentliche Veränderung. Was bei anderen zu mehr Produktivität und Motivation führt, kann sich bei anderen wiederum genau im Gegenteil auswirken.
Die Entscheidung zu einem mobilen Büro sollte daher gut durchdacht und im besten Fall je nach Unternehmensgröße in Absprache mit den Angestellten getroffen werden.